Entity-Relationship-Modell: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''alles klein''' schreiben (=erleichtert hinterher die SQL-Abfragen)
* '''alles klein''' schreiben (=erleichtert hinterher die SQL-Abfragen)


=keine Primary-Keys auszeichnen=
=keine Primary-Keys (ids) auszeichnen=
Entity-Relationship-Modelle orientieren sich an der Realität, so, wie sie durch die Anforderungsermittlung dargestellt wird.  
Entity-Relationship-Modelle orientieren sich an der Realität, so, wie sie durch die Anforderungsermittlung dargestellt wird.  


D.h. ER-Modelle verfügen noch nicht über technische Details wie z.B. Primary-Keys.
D.h. ER-Modelle verfügen noch nicht über technische Details wie z.B. Primary-Keys (ids). Z.B.: In einer Entitätsmenge <code>schueler</code> muss man <u>nicht</u> ein Attribut <code>id</code> eintragen!


''Die Vorgaben des Zentralabiturs sehen im ER-Modell schon Primary-Keys vor; das ist aber nicht richtig; Primary-Keys kommen erst beim relationalen Datenmodell hinzu. Vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Entity-Relationship-Modell Wikipedia]''
''Die Vorgaben des Zentralabiturs sehen im ER-Modell schon Primary-Keys vor; das ist aber nicht richtig; Primary-Keys kommen erst beim relationalen Datenmodell hinzu. Vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Entity-Relationship-Modell Wikipedia]''

Version vom 10. März 2015, 18:02 Uhr


Mithilfe von Entity-Relationship-Modellen (kurz: ER-Modellen) kann man relationale Datenbanken planen:

Realität -> Anforderungsermittlung -> Entity-Relationship-Modell -> Relationales Datenmodell -> Datenbanksystem

Entität, Entitätsmenge und Attribut

Entitätsmenge lehrer mit Attributen
  • Entität: ein reales Objekt
    • z.B. die Lehrerin Brigitte Huber.
    • z.B. eine Überweisung von 300€ auf das Abikonto ist eine Entität, denn es gibt für sie einen Beleg in "Papierform".
  • Entitätsmenge: mehrere Entitäten werden in einer Entitätsmenge zusammengefasst;
    • Entitätsmengen werden als Rechteck dargestellt.
    • z.B. die Entitätsmenge lehrer, in der alle Lehrer zusammengefasst werden; die Lehrerin Brigitte Huber gehört zur Entitätsmenge lehrer.
    • z.B. Alle Überweisungen werden in die Entitätsmenge ueberweisung zusammengefasst.
  • Attribut: Eigenschaft einer Entitätsmenge; jede Entität der Entitätsmenge kann einen eigenen Wert für das Attribut haben.
    • Attribute werden als Ovale dargestellt. Sie werden durch eine Linie mit der Entitätsmenge verbunden, zu der sie gehören.
    • z.B. name ist ein Attribut der Entitätsmenge lehrer. Jeder einzelne Lehrer hat dann einen eigenen Wert für name, z.B. Huber, Zimmermann, ... Die Werte können doppelt vorkommen.
    • z.B. betrag ist ein Attribut der Entitätsmenge ueberweisung.

Entsprechungen zur Datenbank

Entität, Entitätsmenge und Attribut haben folgende Entsprechungen in der Datenbank:

Entity-Relationship-Modell Datenbank Darstellung in der Datenbank-Tabelle
Entitätsmenge Datenbank-Tabelle ganze Tabelle
Entität Datensatz in einer Tabelle eine Zeile der Tabelle
Attribut Attribut eine Spaltenüberschrift in der Tabelle
Wert der Wert eines Attributes in einem Datensatz eine Zelle in der Tabelle.

Relationen und Kardinalitäten

  • Mithilfe von Relationen kann man die Beziehungen zwischen den Entitätsmengen im ER-Modell festhalten.
  • Relationen haben einen Namen und werden als Raute dargestellt. Der Name der Relation sollte die inhaltliche Bedeutung der Beziehung widerspiegeln; so ist z.B. hat als Name einer Relation fast immer ungeeignet.
  • Jede Relation hat 2 Kardinalitäten; die Kardinalitäten geben an, in welcher zahlenmäßigen Beziehung die zwei Entitätsmengen stehen.
Relationen und Kardinalitäten

Folgende Kardinalitäten sind denkbar:

  • 1:1 z.B. trainer trainiert mannschaft:
    • Jeder Trainer trainiert eine Mannschaft.
    • Jede Mannschaft wird von einem Trainer trainiert.
  • 1:n z.B. schueler gehoert zu klasse
    • Jeder Schüler gehört zu einer Klasse.
    • Zu jeder Klasse gehören mehrere Schüler.
  • n:m z.B. schueler nimmt teil an kurs
    • Jeder Schüler nimmt an mehreren Kursen teil.
    • An jedem Kurs nehmen mehrere Schüler teil.

Begründung der Kardinalitäten

Wie oben gezeigt, werden die Kardinalitäten einer Beziehung durch 2 Sätze begründet.

Diese Sätze sollten jeweils mit Jeder anfangen; damit stellt man sicher, dass man die richtige Kardinalität erhält.

Beispielaufgabe

Die Entity-Relationship-Modellierung wird jetzt an einem Beispiel vorgestellt.

Anforderungsermittlung

Die Firma Schooltech möchte ein Datenbanksystem entwickeln, das es Gymnasien ermöglicht, Schüler, Kurse und Noten in der Oberstufe zu verwalten, u.a. für den Zeugnisdruck. Aus Gesprächen mit mehreren Schulen ergeben sich folgende Anforderungen für die Datenspeicherung:

  • Es gibt keine Schulklassen wie in der Unter- und Mittelstufe, sondern nur noch Kurse. In jedem Schulhalbjahr belegt jeder Schüler ca. 10-12 Kurse.
  • Am Ende des Halbjahres bekommt jeder Schüler in jedem Kurs eine Note.
  • Für jeden Schüler müssen Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht und Adresse gespeichert werden.
  • Für die Kurse müssen Name, Kürzel und Schulhalbjahr (z.B. 201213/2) gespeichert werden.
  • Jeder Kurs wird von einem Lehrer unterrichtet.
  • Für Lehrer müssen Name, Vorname und Kürzel gespeichert werden.

Aufgabe

  • Zeichnen Sie zu dieser Anforderungsermittlung ein Entity-Relationship-Modell.
  • Begründen Sie die Kardinalitäten.

Entity-Relationship-Modell

ER-Modell Kurssystem

Anmerkung zum Attribut note:

  • Die Note kann nicht Attribut von schueler sein, denn dann hätte jeder Schüler eine fächerübergreifende Pauschalnote.
  • Die Note kann nicht Attribut von kurs sein, denn dann hätten alle Schüler eines Kurses die gleiche Note.
  • Die Note gehört zur Relation belegt; damit kann jede Kursbelegung durch einen Schüler mit einer Note versehen werden.

Begründung für die Kardinalitäten

  • schueler - kurs: n:m
    • Jeder Schüler nimmt an mehreren Kursen teil.
    • An jedem Kurs nehmen mehrere Schüler teil.
  • kurs - lehrer: n:1
    • Jeder Kurs wird von einem Lehrer unterrichtet.
    • Jeder Lehrer unterrichtet mehrere Kurse.

Syntax

Damit man das ER-Modell problemlos in das relationale Datenmodell und in die Datenbank übertragen kann, sollten einige Konventionen zur Schreibweise beachtet werden.

  • keine Umlaute, kein ß, keine Sonderzeichen (=dann streikt die Datenbank)
  • keine Leerzeichen; stattdessen einen Unterstrich verwenden, z.B.: kurs_hat_teilnehmer
  • alles klein schreiben (=erleichtert hinterher die SQL-Abfragen)

keine Primary-Keys (ids) auszeichnen

Entity-Relationship-Modelle orientieren sich an der Realität, so, wie sie durch die Anforderungsermittlung dargestellt wird.

D.h. ER-Modelle verfügen noch nicht über technische Details wie z.B. Primary-Keys (ids). Z.B.: In einer Entitätsmenge schueler muss man nicht ein Attribut id eintragen!

Die Vorgaben des Zentralabiturs sehen im ER-Modell schon Primary-Keys vor; das ist aber nicht richtig; Primary-Keys kommen erst beim relationalen Datenmodell hinzu. Vgl. Wikipedia

Was häufig schiefgeht

Relation vs. Attribut

Man muss die Attribute daraufhin überprüfen, ob sie nicht die Beziehung zu einer anderen Entitätsmenge darstellen.

So ist z.B. empfaengerkonto kein Attribut der Entitätsmenge ueberweisung, sondern eine Relation zur Entitätsmenge konto.

Begründungen von Kardinalitäten

Folgende Begründung für die Beziehung kurs-lehrer ist ungeeignet:

Falsch:

  • Viele Lehrer unterrichten viele Kurse
  • Viele Kurse werden von vielen Lehrern unterrichtet.

Das ließe auf eine n:m-Beziehung schließen - es ist aber keine!

D.h. mit diesen Sätzen, die natürlich inhaltlich richtig sind, lassen sich Kardinalitäten nicht begründen.

Richtig:

  • Jeder Lehrer unterrichtet viele Kurse
  • Jeder Kurs wird von einem Lehrer unterrichtet.

Und schon erhält man die - korrekte - n:1-Beziehung.

Das Beispiel zeigt, dass die beiden Sätze am besten immer mit Jeder anfangen.